Meerrettichbaum (Moringa Oleifera)

Name

Der deutsche Name Meerrettichbaum leitet sich ebenso wie der englische Horseradish Tree vom Gehalt an Senfölglykosiden ab, die dazu führen, dass die Wurzeln stechend brennend wie Meerrettich riechen. Von den Engländern wurden diese während der Kolonialzeit in Indien auch als Meerrettichersatz „entdeckt“.

Der Begriff Behennuss leitet sich davon ab, dass aus den Samen das Behenöl, ein hochstabiles Schmieröl, gewonnen wurde, das vor allem in der Uhrenindustrie begehrt war.

Beschreibung

Der schnellwüchsige Baum erreicht im ersten Lebensjahr eine Höhe von 5 bis 8 m. Ein junger Baum wächst in Ostafrika und Indien unter natürlichen Bedingungen pro Jahr bis zu 8 m gerade in die Höhe, wenn er nicht gestutzt wird. Die Wurzel ist rübenartig verdickt, der Stamm ist relativ kurz mit einem Durchmesser von bis zu 25–40 cm. Er kann sich unter bestimmten Kulturbedingungen flaschenartig verdicken. Er verzweigt sich in viele weit herausragende dünnere, etwas hängende Äste. Der Stamm liefert ein traganthähnliches Gummi.

Die Pflanze hat 2 bis 3 cm große, zwittrige Blüten

Die reifen Früchte sind etwa 2 cm breite gerippte und braune, längliche, vielsamige Kapseln mit einer Länge von 25 bis 45 (bis 90) cm Länge, weshalb die Pflanze auch den englischen Namen drumstick tree trägt.

Die braunen, bis 1,5 cm großen Samen sind rundlich oder fast dreikantig und jeweils mit drei papierartigen Flügeln besetzt.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[1]

Vorkommen und Standort

Ursprünglich stammt der Baum aus der Himalaya-Region in Nordwestindien, wächst allerdings inzwischen weltweit in den Tropen und Subtropen – vor allem in Ländern Afrikas, Arabiens, Südostasiens und den karibischen Inseln – und wird seit Jahrzehnten in Südindien intensiv kultiviert, was sich – wenn auch nur sehr langsam – ebenfalls in Ostafrika beobachten lässt. Allerdings wird dort der Baum vorzugsweise als natürliches Heilmittel in den verschiedensten Anwendungsbereichen benutzt.

Die Kultivierung von Moringa oleifera wird zunehmend in Honduras und Südamerika praktiziert. Seit 2012 werden Moringafarmer in Honduras durch die Regierung und private Investoren gefördert. Dabei soll der Anbau von Moringa nicht nur als Lebens- und Futtermittel profitable Einkünfte liefern, sondern auch der Entwaldung entgegenwirken.[2] In armen Regionen (z. B. Niger) wird Moringa als primäre Lebensmittelquelle angebaut, da die Pflanze sich zur Bekämpfung der Mangelernährung dieser Regionen eignet.[3]

In alter ostafrikanisch-englischer Tradition wird der Baum auch heute noch vielfach als „Newer deat“ bezeichnet, was vor allem auf seine beinahe unverwüstliche Ausdauer in sehr heißen und trockenen Gebieten hinweist. Der Meerrettichbaum gedeiht in heißen, semiariden Klimaten mit mittleren Niederschlagssummen zwischen 250 und 1500 mm/Jahr, wächst aber auch in Gegenden (bis 1500 Metern über dem Meeresspiegel) mit höherer Luftfeuchtigkeit bei jährlichen Regenmengen bis zu 3000 mm – dort allerdings langsamer. Obwohl die Art durchlässige, leicht lehmige Sandböden bevorzugt, wächst er auch auf schweren Lehmböden recht ausdauernd. Er erträgt sogar kurzzeitig leichte Fröste, die allerdings, wenn sie länger anhalten, die knollenartigen Wurzeln schädigen. Wegen seiner durch die feingliedrigen Blättern mit ihrem hohen Natriumgehalt hervorgerufenen hygroskopischen Eigenschaften ist der Baum vorzüglich für heiße Trockengebiete und vollsonnige Standorte geeignet.

Anbau

Kurz gefasst: Hauptsache hell und warm.

Pflege des Meerrettichbaumes auf einen Blick

MaßnahmeErläuterung

Gießen
Die Bewässerung des Meerrettichbaums im Kübel sollte regelmäßig aber mäßig erfolgen.Die Pflanzen vertragen keine Staunässe, auch nicht kurzzeitig.

Düngen
Dünger wird nicht zwingend gebraucht.Die Pflanzen versorgen sich aus der Umgebungsluft mit Stickstoff.Kompost kann als Aufwertung dem Substrat zugegeben werden und sorgt für eine organische Langzeitversorgung.

Schneiden
Die wuchsfreudige Pflanze muss beschnitten werden, wenn sie als Kübelpflanze im Haus gehalten wird.Der Schnitt orientiert sich an Obstbäumen. Geschnitten wird vor Einsetzen der Wachstumsperiode im zeitigen Frühjahr.

Von Wichtigkeit ist vor allem der Hinweis, dass der Meerrettichbaum keine stauende Nässe (auch nicht kurzzeitig) verträgt, weil dadurch Wurzelschäden verursacht werden und infolgedessen das Wachstum verlangsamt wird, was unter dem Gesichtspunkt einer kommerziellen Nutzung des Baumes von Nachteil ist.

der Wohlfühlbereich der Pflanze liegt zwischen 25 und 35 Grad im Schatten.

Im Haus können Sie Moringa in einem Topf anpflanzen, im Sommer auch auf dem Balkon, der Terrasse oder in den Garten stellen, solange es dort warm genug ist

Vermehren

Die Vermehrung des Meerrettichbaumes kann durch Samen oder Stecklinge erfolgen.

Was Sie beim Pflanzen von Moringa beachten sollten

  • Die Moringa-Samen legen Sie für 1-2 Tage in eine Schale mit klarem Wasser, wo sie zu keimen beginnen.
  • Den Topf stellen Sie nun auf eine sonnige Fensterbank.
  • Die Temperatur sollte zwischen 23 °C bis 45 °C betragen. Stellen Sie zur Sicherheit ein Thermometer zu den Anzuchttöpfen, um regelmäßig die Temperatur prüfen zu können. Die Samen mögen keine Zugluft und keine Kälte!
  • Während der Keimzeit Anzuchterde immer leicht feucht halten
  • Die ersten Moringa Pflänzchen werden nach etwa 10 bis 14 Tagen sprießen. Ab einer Größe von 20 Zentimetern darf die Pflanze in einen größeren Topf umziehen. Achten Sie beim Umtopfen darauf, die Wurzeln nicht zu beschädigen. Wie Sie Pflanzen perfekt umtopfen.
  • Die Blumentöpfe sollten mindestens jeweils 20 cm hoch und breit sein. Die Kakteenerde ist eine spezielle Mischung aus Quarzsand, Torf und Humus, die vor allem die Durchlüftung der Wurzeln und die Wasserführung im Topf verbessert. Stellen Sie die Blumentöpfe an einen hellen, warmen Ort auf. Im Herbst und Winter ist eine zusätzliche Lichtquelle zu empfehlen. Gießen Sie regelmäßig, aber vermeiden Sie Staunässe!
  • Misst die Pflanze einen halben Meter, können Sie die Blätter ernten und auch die Zweige um maximal eine Handbreit stutzen. Das Zurückschneiden sollte zweimal im Jahr vorgenommen werden, da so das Wachstum angeregt wird.

Die Pflanzen sind längere Trockenperioden gewohnt und in der Lage, sich einen gewissen Wasserspeicher anzulegen. Halten Sie die Moringa also besser eher trocken, als sie einzuschwämmen. Zu viel Nässe wird auch kurzzeitig nur schwer vertragen. Allerdings liebt der Meerrettichbaum eine hohe Luftfeuchtigkeit und sollte daher häufiger eine Dusche aus dem Pflanzensprüher erhalten.

Moringa ist eine sehr alte Pflanze, wird aber gerade als Superfood neu entdeckt. Ebenfalls zu den Superfoods zählen Chia-Samen. Was drin steckt, erklären wir in unserem nächsten Praxistipp.

Den Meerrettichbaum richtig düngen

Hierbei zeigt sich die Pflanze äußerst anspruchslos. Der Meerrettichbaum ist in der Lage, Stickstoff nicht nur aus dem Boden, sondern direkt aus der Luft zu beziehen. Damit sind zusätzliche Düngergaben eigentlich überflüssig. Um das Substrat bei der Pflanzung aufzuwerten, können Kompost oder Hornspäne untergemischt werden. Weitere Düngergaben sind nicht notwendig.

➔ Tipp: Wer den Meerrettichbaum nicht nur als Zierpflanze nutzen möchte, sondern auch Blätter und Früchte ernten will, kann durch die gezielte Beigabe von Stallmist oder Kompost für eine höhere Ernte sorgen.

Den Meerrettichbaum richtig schneiden

Bereits im ersten Standjahr kann der Meerrettichbaum beachtliche Höhen von fünf Metern und mehr erreichen. Schnittmaßnahmen werden also nicht ausbleiben, denn als Kübelpflanze sollte der Moringa etwas in seine Grenzen gewiesen werden. Wächst der Baum natürlich, bildet er bizarre Wuchsformen aus. Platzmangel oder die Möglichkeit, die Blätter ernten zu können, werden Sie wahrscheinlich beizeiten zur Schere greifen lassen. Dies ist kein Problem, denn die Pflanzen sind sehr gut schnittverträglich.

Lässt man die Pflanzen natürlich wachsen, werden sie zunächst förmlich in die Höhe schnellen. Die Krone setzt recht hoch an. Der Stamm bleibt kahl und bildet mit der Zeit verdickte Wurzeln aus. Um eine eher kompakte und ansehnliche Wuchsform zu erreichen, sollte der Schnitt regelmäßig und gezielt erfolgen.

Wird der Meerrettichbaumerden über Jahre nicht geschnitten, neigt er zum Verkahlen. Ein regelmäßiger Schnitt ist notwendig, um die Pflanze dazu zu bewegen, nicht nur in die Höhe zu schnellen, sondern auch in die Breite zu wachsen. Zu lange Triebe können Sie im zeitigen Frühjahr zurückschneiden. Die Blätter werden vornehmlich an den Zweigspitzen ausgebildet. Achten Sie darauf, dass der Moringa vermehrt kürzere Äste in Stammnähe besitzt.

➔ Tipp: Der Meerrettichbaum kann ähnlich wie ein Obstbaum geschnitten werden. Achten Sie auf eine luftige Krone.

  • Moringa oleifera bildet vor allem Blätter an den Spitzen der Zweige, also oben und außen
  • Deshalb sollte Ihr Meerrettichbaum immer nah am Stamm möglichst viele kürzere Äste aufweisen
  • Wenn Sie ihn jahrelang unbeschnitten wachsen lassen, verkahlen mehrstämmige Moringas
  • Meerrettichbäume auf einem Stamm legen dann gerne einmal ein Stockwerk kahlen Stamm zu, ehe die nächste Verzweigung beginnt
  • Alles nicht wirklich dekorativ, deshalb sollten Sie den Moringa oleifera regelmäßig beschneiden
  • So wird er immer wieder daran erinnert, dass er bei Ihnen nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite wachsen soll

Beim Schnitt brauchen Sie nicht viel beachten, der Meerrettichbaum ist gut schnittverträglich. Sie können ihn einfach ähnlich wie einen Obstbaum so beschneiden, dass die Krone schön luftig bleibt und Wachstum und Verzweigung angeregt werden. Am besten umkreisen Sie Ihren Moringa oleifera einmal im Jahr mit der Schere, wenn er gerade in sein Hauptwachstum startet.

Umtopfen

Wird irgendwann notwendig, wenn sich der Moringa oleifera bei Ihnen wohlfühlt und eine Wurzelknolle gebildet hat, die gerade den Pflanztopf verlassen will … Umtopfen ist im Grunde kein großes Problem, einfach in einen größeren Topf mit frischer Erde setzen.

Sie dürfen dabei nur die Wurzeln nicht verletzen, die heilen sehr langsam; bei alten Meerrettichbäumen brauchen Sie also Hilfe beim Umsetzen.

Pflegefehler erkennen und beheben

Wer die genannten Pflegehinweise beachtet, wird sich in der Regel über gesunde Pflanzen freuen können. Beginnt die Pflanze zu schwächeln oder im Wachstum und an den Blättern Auffälligkeiten zu zeigen, ist umgehendes Handeln erforderlich.

Wächst die Pflanze schlecht oder bildet gelbe Blätter aus, haben Sie vermutlich falsch bewässert. Gelbe Blätter können darauf hindeuten, dass es bereits zu Staunässe gekommen ist und die Wurzeln nicht mehr ausreichend atmen können. Gleiches kann eintreten, wenn der Standort nicht stimmt und die Pflanze zu dunkel steht.

Überprüfen Sie, ob Ihr Meerrettichbaum hell und warm aufgestellt ist. Fühlt sich der Boden feucht an, sollte zunächst nicht mehr gegossen werden. Lassen Sie die Pflanze austrocknen, bis die Blätter herabhängen. Nun wird wieder mäßig bewässert und der Boden darf zwischen den einzelnen Wassergaben ruhig leicht antrocknen. Steht die Pflanze bereits komplett unter Wasser, sollte sie sofort aus dem Pflanzgefäß genomme werden.

Den Meerrettichbaum richtig überwintern

  • Moringa Oleifera ist frostempfindlich
  • ältere Exemplare vertragen im Freien bis +10°C
  • kurze leichte Fröste schaden im Normalfall nicht, sollten aber nicht riskiert werden
  • längere Fröste schaden den Wurzeln, sodass die Pflanze abstirbt
  • Überwinterung bei Temperaturen um 20 °C (+/- 5°C) im Haus an hellen Plätzen ratsam
  • verträgt im Winterquartier keine Temperaturschwankungen
  • kurzzeitiges Temperaturminimum von + 5 °C wird gerade noch akzeptiert
  • Gießen sehr reduzieren
  • das Wachstum stoppt und die Blätter fallen vorübergehend ab
  • erst nach dem Frost wieder ins Freie bringen und vor Bodenfrösten schützen

Junge Pflanzen sollten bereits im September ins Winterquartier umziehen. Die Wurzeln sind noch nicht hinreichend ausgebildet und daher besonders kälteempfindlich. Bei älteren Pflanzen kann davon ausgegangen werden, dass sie Temperaturen von bis zu zehn Grad im Freien vertragen. Auch leichte Fröste dürften erwachsenen Moringas nicht nachhaltig schaden. Ein Risiko sollte jedoch besser nicht eingegangen werden.

Die Überwinterung der Pflanzen erfolgt in einem hellen Raum – bei etwa 20 Grad. Die Pflanzen werden während der Wintermonate das Wachstum einstellen und die Blätter abwerfen. Dies ist kein Grund zur Sorgen. Bewässern Sie den Meerrettichbaum weiterhin mäßig und setzen Sie die Pflanze während der Winterruhe keinen Temperaturschwankungen aus.

Im Mai, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind, darf der Meerrettichbaum zurück ins Freie und wird dort schnell wieder austreiben.

Krankheiten und Schädlinge beim Meerrettichbaum erkennen

Die Gewächse sind recht robust und sind selten von Krankheiten, die nicht auf unmittelbare Pflegefehler beruhen, betroffen. Auch gegen Schädlinge kann sich das Gewächs in der Regel gut zur Wehr setzen. Eine Ausnahme bilden Spinnmilben. Hier ist das Eingreifen des Hobbygärtners notwendig. Spinnmilben sind gut an dem die Blätter und Triebe überziehenden spinnenartigen Gewebe zu erkennen.

Spinnmilben am Meerrettichbaum – was tun?

Bemerken Sie den Befall, sollten die betroffenen Pflanzen von den übrigen Gewächsen isoliert werden, damit der Befall nicht auf alle Balkon- und Terrassenpflanzen übergreift. Spinnmilben lassen sich sehr gut mit natürlichen Mitteln bekämpfen. Bei leichterem Befall genügt es meist, die Blätter mit Wasser zu behandeln. Ein harter Wasserstrahl ist hierbei besonders effektiv. Bei jüngeren Pflanzen können Sie die Blätter auch mit einem Lappen oder Schwamm abwischen. Die meisten Spinnmilben sterben ab, wenn sich die Luftfeuchte erhöht. Dies können Sie durch das Abdecken der Pflanze mit einer Tüte aus Plastik oder Folie erreichen. Diese Maßnahme wird sich allerdings nur bei Jungpflanzen realisieren lassen.

Mit Knoblauch lassen sich Spinnmilben recht effektiv vertreiben. Sie können hierzu einige Knoblauchzehen im Substrat rund um den Meerrettichbaum verteilen. Als natürliche Fressfeinde gelten Raubmilben, welche Sie über den einschlägigen Fachhandel erwerben können. Ebenso lassen sich Neemprodukte nutzen, um eine effektive Bekämpfung von Spinnmilben zu erreichen.

Maßnahmen gegen Spinnmilben

  • befallene Pflanzen von den anderen isolieren
  • Abwischen und Abspülen der Blätter mit Wasser
  • Pflanze gießen und für etwa 3 Tage lang eine durchsichtige Folientüte darüber stülpen
  • durch die schnelle Erhöhung der Feuchtigkeit sterben die meisten Milben ab
  • Sud aus Waschnüssen oder Knoblauch zum Einsprühen nutzen
  • Knoblauchzehe mit in das Pflanzsubstrat stecken
  • Neempräparate aus dem Fachhandel einsetzen
  • Neem ist ein Naturprodukt und enthält mehrere Wirkstoffe, sodass keine Resistenz entwickelt werden kann
  • wer kein Neem benutzen möchte, der kann Raubmilben (Phytoseiulus persimilis) einsetzen
  • die Raubmilben sind Nützlinge, die ebenso im Fachhandel erhältlich sind

Wie kann Spinnmilben vorgebeugt werden?

Sie können die Pflanzen hin und wieder mit einem Brennnesselsud bewässern. Um einen Auszug herzustellen, geben Sie 500 Gramm Brennnesseln auf fünf Liter Wasser. Lassen Sie das Ganze etwa zwei Tage ziehen und verdünnen Sie den gewonnenen und filtrierten Auszug anschließend 1:20. Sie können den Sud zum Gießen oder auch zum Sprühen verwenden.

Erste Hilfe bei Staunässe:

  • Pflanze aus dem Pflanztopf nehmen
  • Substrat komplett abstreifen
  • Wurzel begutachten und eventuell beschneiden
  • durchnässten Wurzelballen trocknen
  • Pflanzen in frische Erde setzen
  • sparsam bewässern

Meerrettichbaum wächst nicht

Stellt Ihr Meerrettichbaum sein Wachstum ein, kann es auch daran liegen, dass es ihm im Pflanzgefäß einfach zu eng geworden ist. Kontrollieren Sie, ob sich am Gefäßboden bereits Wurzelsprosse zeigen. Ist dies der Fall, muss der Moringa umgepflanzt werden und neue Erde erhalten.

Steht die Pflanze im Winterquartier zu dunkel, kann sie einen traurigen Anblick bieten und wie abgestorben wirken. Für eine ausreichende Beleuchtung während des Winters können zusätzlich Pflanzlichter eingesetzt werden. Die Pflanzen sind jedoch robust und werden im Frühling meist wieder austreiben, auch wenn Ihnen der Winterstandort nicht wirklich zugesagt hat.

Verwendung

Früchte

Sehr junge, unreife dunkelgrüne Früchte werden wie Grüne Bohnen verwendet und als Gemüse verzehrt. Sie sind in Süd- und Südostasien weit verbreitet. In Südindien beispielsweise sind sie unter dem Namen drumsticks in einer Soße namens Sambar beliebt. Diese Früchte werden häufig bereits etwa 40 Tage nach der Blüte geerntet, da sie während des Reifungsprozesses eine holzige Schale bilden.

Blätter

Die jungen Blätter werden wesentlich seltener als Gemüse gegessen, weil der Aufwand bei der Ernte recht hoch ist. Allerdings wird der Saft der Blätter in ganz Indien weitverbreitet und regelmäßig als Zusatzgetränk oder in der in ganz Asien verbreiteten Saft-Diätetik zur Vorsorge und Bekämpfung von Mangelernährung und deren Folgen eingesetzt. Dies betrifft in Asien und Afrika vor allem die ernährungsbedingte Anämie oder den Diabetes (Typ 2). Saft-Diäten werden vor allem bei Kindern und älteren Personen angewendet, deren Körper rein chemische Substanzbehandlungen nur schlecht oder auch gar nicht vertragen.

Auch als Tierfutter kommen die Blätter der Pflanze zum Einsatz. Bei der Verwendung als Futter für Rinder hat sich gezeigt, dass unter bestimmten Umständen die Gewichtszunahme um 32 % und die Milchproduktion um 43 bis 65 % gesteigert werden kann.

Wurzeln

Die rübenartigen Wurzeln junger Pflanzen mit einer Höhe von etwa 60 cm werden ausgegraben oder aus dem Boden gezogen und müssen anschließend gut von ihrer leicht giftigen Rinde (Alkaloide) befreit werden. Die Wurzeln enthalten unter anderem Benzylsenföl, das für den Meerrettich-artigen Geschmack verantwortlich ist.

Samen

Aus den Samen wird eines der besten und stabilsten Pflanzenöle gepresst, das sehr lange haltbar ist und nicht ranzig wird.

Es wurde früher als Grundlage zur Herstellung von Salben oder als feines Schmieröl in der Uhrenindustrie verwendet und auch als Salatöl, oder zur Herstellung von Seife und Kosmetika verwendet. Als Behenöl kann es auch zu Brennzwecken und als Biodiesel genutzt werden. Der wasserlösliche Rindengummi des Meerrettichbaums wird in Indien auch als desinfizierende Appretur verwendet.

Forschungen in den letzten Jahrzehnten haben gezeigt, dass die Samen zur Aufbereitung von Trinkwasser verwendet werden können[4]. Dabei werden die Samen von den Flügeln befreit, geschält und getrocknet und dann zu Pulver verrieben. Dieses wird dann in Wasser gegeben, das etwa aus Flüssen entnommen wurde und deshalb noch einen hohen Anteil an Schwebstoffen und Bakterien hat. Ein Fass voll mit diesem trüben Wasser kann mit 200 bis 300 mg des Pulvers völlig geklärt werden, wenn dieses 15–20 Minuten langsam und gleichmäßig gerührt wird. Dabei werden die Schwebstoffe und Bakterien durch das Samenpulver ausgeflockt und sinken so zu Boden. Nach eingehenden Untersuchungen kann eine Schadwirkung durch das Pulver auf den Menschen oder auf Fluss- und Zuchtfische ausgeschlossen werden. Eine entsprechende Klärwirkung wurde auch bei M. stenopetala (Baker f.) Cufod. / auch M. oleifera Lam. von der deutschen Biomass, von Optima of Africa Tansania Ltd. (J.Sutherland & Cheyo) oder CUFOD aus Kenia und Äthiopien untersucht, wobei sich gezeigt hatte, dass dessen Samenpulver wirksamer ist als das von Moringa oleifera Lam. in Tansania war, was offenbar von den unterschiedlichen Bodenverhältnissen herrührte.

Inhaltsstoffe

Der Meerrettichbaum ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein beliebtes Gemüse in Asien und Afrika von hohem Nährwert sein kann. Alle Pflanzenteile, vor allem die rübigen Wurzeln, enthalten Senfölglykoside, aus denen sich bei Bearbeitung stechend scharfes Benzylsenföl entwickelt. In der Rinde der Wurzeln sind toxische Alkaloide, „Spirochine“ und „Moringinine“ enthalten, weshalb diese vor dem Verzehr entfernt werden muss.

Die essbaren Pflanzenteile, vor allem die Blätter, haben einen hohen Gehalt an Proteinen, sind vitamin- (vor allem Vitamine A und C) und mineralstoffreich (Kalzium, Magnesium, Kalium, Eisen und Natrium).[5]

Die folgende Tabelle zeigt verschiedene Inhaltsstoffe von Moringa (bezogen auf 100 g essbarem Anteil).[6]

InhaltsstoffMoringaempfohlener Tagesbedarf eines Erwachsenen[7]
Provitamin A/Carotine6,780 mg0,8–1 mg Vitamin A-Retinol(nur tierisch) = 4,8–6 mg all-trans-β-Carotin (Pflanzlich) = 9,6–12 mg andere Provitamin A-Carotinoide (pflanzlich)
Vitamin C220 mg80–100 mg
Kalzium440 mg800–1000 mg
Kalium259 mg2000 mg
Protein/Eiweiß6,7 g0,8 g · Körpergewicht in kg (z. B. 0,8 · 75 = 60 g empf. Tagesbedarf)

Aufgrund des schnellen Wachstums, der einfachen Kultivierungsmöglichkeiten (die Pflanze lässt sich leicht vegetativ durch Steckholz vermehren) sowie der vielfältigen Verwendbarkeit des Meerrettichbaums und anderer Moringa-Arten wurden in Entwicklungsländern der Tropen und Subtropen zahlreiche Projekte gestartet, bei denen Gemüse, Samenpulver oder andere Produkte erzeugt und vermarktet werden sollen.

Im September 2014 hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) Moringa oleifera zur traditionellen Feldfrucht des Monats ausgewählt. Die FAO will damit auf Moringa als eine einfach anzubauende, nährstoffreiche Pflanze hinweisen, die lokal, regional und international zum Einkommen in der Landwirtschaft beitragen kann.[8]

Heilkunde

Alle Pflanzenteile des Meerrettichbaums werden in der lokalen, traditionellen Medizin Indiens, Sri Lankas, Javas und Afrikas eingesetzt. Der Saft wird verwendet, um den Blutdruck zu stabilisieren. Blätter wirken entzündungshemmend. Mit den Wurzeln werden rheumatische Beschwerden kuriert.

Das in der Wurzel enthaltene Alkaloid Spirochin und Moringine wirkt bakterizid, weshalb zwischenzeitlich auch eine Verwendung als Antibiotikum[9] sowie im biologischen Pflanzenschutz geprüft wird. Auch die langen unreifen Samenkapseln sollen medizinische Wirkstoffe enthalten.

Von Fidel Castro propagierter Anbau auf Kuba

Im Juni 2012 machte der kubanische Revolutionsführer und ehemalige Präsident Fidel Castro den Meerrettichbaum sowie den Maulbeerbaum zum Thema einer seit seinem Rückzug aus der aktiven Politik in allen kubanischen Medien veröffentlichten „Überlegungen“. In seinem wenige Zeilen umfassenden Text propagierte er die Kultivierung der beiden Baumarten „in großem Maßstab“ und bezeichnete die Moringa oleifera als „unerschöpfliche Quelle für Fleisch, Eier und Milch“.[10] Einerseits löste die ungewöhnliche Art und Form dieser und anderer Kommentare der jüngeren Zeit des ehemaligen Staatsmannes Spekulationen um seinen Geisteszustand aus.[11] Andererseits wurde der Meerrettichbaum in Kuba mit staatlicher Förderung bereits seit ein bis zwei Jahren vor Castros Äußerung zunehmend als günstige Rohstoffquelle für die Pflanzenmedizin sowie zur Nahrungsergänzung verbreitet und gilt dort seit der Empfehlung von höchster Autorität nun umso mehr als landwirtschaftlicher Hoffnungsträger.[12][13][14] Im Oktober meldete sich Fidel Castro mit detaillierteren Angaben zum Meerrettichbaum erneut zu Wort.[15] Im Vorfeld der im halbjährlichen Turnus stattfindenden Sitzung des kubanischen Parlaments beschäftigten sich die Mitglieder des Ausschusses für Landwirtschaft und Ernährung im Dezember 2012 ausführlich mit den bisherigen Resultaten des von Castro geforderten massenhaften Anbaus des Meerrettichbaums.[16][17]

Quellen:
https://www.gartendialog.de/meerrettichbaum-pflege/
https://www.gartentipps.com/meerrettichbaum-pflegen-moringa-giessen-schneiden-krankheiten.html
https://praxistipps.focus.de/moringa-anpflanzen-das-sollten-sie-beachten_103374
https://de.wikipedia.org/wiki/Meerrettichbaum