Herzgespann (Leonurus cardiaca)

Quellen:
Wikipedia,
wildundfrei.net/herzgespann/
www.awl.ch
kraeuter-buch.de

Name

Der Gattungsname Leonurus setzt sich aus lateinisch leo = Löwe und griech. oura = Schwanz zusammen und bezieht sich auf das Aussehen der Pflanze. Der Zusatz „cardiaca“ weist auf ihre  Verwendung bei Herzproblemen hin. Darauf spielt auch der deutsche Name „Herzgespann“ an, wobei „Gespann“ ein altdeutsches Wort für „Krampf“ ist. Weitere volkstümliche Namen sind: Löwenschwanz, Herzheil, Herzgold, Herzkraut, wildes Mutterkraut, Wolfskraut, Herzgesperr, Engeltrank, Herzkraut, Wolfstopa, Schwanzchrut.

Von Hajotthu – Eigenes Werk, CC BY 3.0

Botanik

Das Herzgespann gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Es erreicht eine Höhe von bis zu 120 cm und blüht von Juni bis September. Es ist eine ausdauernde Pflanze. Der vierkantige Stängel ist hohl und Stängel sowie Blätter sind behaart. Die Pflanze kommt in Europa sowie in Vorder- und Mittelasien vor und liebt stickstoffreiche Böden.

Vorkommen

Das Echte Herzgespann kommt in Europa und in Vorder- und Mittelasien (bis nach Sibirien und zum Himalaja) vor. In Nordamerika ist es ein Neophyt.

Das Echte Herzgespann gedeiht auf stickstoffreichen, frischen, mild-neutralen, locker-humosen Lehm- oder Tonböden[1] in staudenreichen Unkrautfluren vor allem in Dörfern, an Mauern und Zäunen. Es ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Assoziation Löwenschwanz-Schwarznessel-Flur (Leonuro-Ballotetum nigrae) im Verband der Klettengesellschaften (Arction lapppae).[1][4]

Herkunft und Vorkommen vom Echten Herzgespann

Das Echte Herzgespann stammt ursprünglich aus Sibirien und breitete sich von dort bis in den west- und nordeuropäischen sowie nach Vorderasien Raum aus. In Deutschland wurde das Herzgespann in Bauern- und Klostergärten als Heilpflanze vielfach kultiviert. Die Pflanze ist daher heute in vielen Regionen verwildert anzutreffen, wenngleich ihr Bestand durch Landwirtschaft und Grünlandbewirtschaftung als gefährdet eingestuft wird.

Sie besiedelt vor allem trockenere Viehweiden, Unkrautfluren in Dörfern, Hecken sowie Schutt- und Brachflächen.

Systematik von Leonurus cardiaca

Das Echte Herzgespann (Leonurus cariaca) ist gehört zur großen Pflanzenfamilie der Lippenblütler(Lamiaceae). Die Art ist somit verwandt mit vielen weiteren Heil- und Gewürzkräutern wie dem Basilikum, dem Salbei oder dem Oregano. Die Gattung der Herzgespannpflanzen (Leonurus) umfasst etwa 50 bekannte Arten, die ausnahmslos in Europa oder Asien beheimatet sind. Neben dem Echten Herzgespann sind noch das Chinesische Mutterkraut (Leonurus japonicus) sowie das Sibirische Herzgespann (Leonurus sibirica bekannte Vertreter der Gattung, die ebenfalls in der Pflanzenheilkunde Verwendung finden.

Vom Echten Herzgespann gibt es zwei Unterarten, die sich in der Ausprägung der Blätter sowie in der Blatt- und Stängelbehaarung voneinander unterscheiden:

  1. Leonurus cardiaca ssp. cardiaca (Gewöhnliches Echtes Herzgespann)
  2. Leonurus cardiaca ssp. villosus (Zottiges Echtes Herzgespann)

Synonyme Namen sind Löwenschwanz, Herzkräutel oder Herzgold.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe des Echten Herzgespanns sind im Wesentlichen Iridoidglykoside (wie Ajugol, Ajugosid, Galiridosid) und Flavonoide (Rutosid, Quercitrin, Hyperosid). Ferner enthält Herzgespann Bitterstoffe vom Diterpentyp (Labdanditerpene und Diterpenlactone (Leocardin)), Betaine (Stachydrin) und Kaffeesäureverbindungen (Kaffeesäurerutinosid), außerdem geringe Mengen ätherisches Öl.[5][6] Auch Leonurin, Cholin und Ursolsäure wurden nachgewiesen.[7]:89

Nutzung

Das Echte Herzgespann war früher eine Zierpflanze und Nutzpflanze des Bauerngartens.

Verwendung in der Küche

Herzgespann ist kein typisches Gewürzkraut. Man soll jedoch mit frischen oder getrockneten Blättern Linsen- und Erbsensuppe würzen können. Früher wurde es auch zum Würzen des Bieres verwendet.

Heute wird das Echte Herzgespann nur noch selten als Gewürz verwendet. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit hat man die Blätter des Krauts jedoch häufig als Küchenkraut genutzt. Mit Herzgespannblättern wurden vor allem Hülsenfrüchte oder Hirsegerichte gewürzt, die vor allem der besseren Verdaubarkeit wegen Verwendung fanden.

Der Geschmack der Blätter ist aromatisch, leicht bitter und etwas harzig. Die Blätter des Herzgespanns harmonieren heute gut mit Weichkäse, Kartoffelgerichte oder Quark. Das Kraut sollte jedoch nur äußerst sparsam verwendet werden, da der Geschmack dominant ist.

Echtes Herzgespann als Heilkraut

In der heutigen Pflanzenheilkunde sind das Echte Herzgespann sowie auch weitere Herzgespannarten von hohem Interesse. Das blühende Kraut der Pflanzen kann vielseitig eingesetzt werden und steht auch im aktuellen Fokus einiger wissenschaftlichen Untersuchungen.

Herzgespann ist als Heilkraut erst in der jüngeren Pflanzenheilkunde ein Begriff. In älteren Kräuterbüchern (Matthioli, Leonhard Fuchs) wird die Pflanze zwar erwähnt, allerdings finden sich nur sehr spärliche Anwendungshinweise. Eine positive Wirkung auf das Herz scheint jedoch in der frühen Neuzeit schon bekannt gewesen zu sein. Im Buch von Matthioli wird beispielsweise erwähnt, dass gut gegen Herzklopfen und Herzzittern ist. Außerdem wurde es als harntreibendes Mittel und bei Frauenkrankheiten eingesetzt. Inwieweit das Kraut in der Antike Verwendung fand, ist heute kaum bekannt.

Herzgespann im alten Kräuterbuch
Beschreibung des Herzgespanns im Kräuterbuch von P. A. Matthioli

Die oberirdischen Pflanzenbestandteile (Blätter, Blüten) enthalten ein breites Spektrum unterschiedlicher Inhaltsstoffe, die zahlreiche medizinische Anwendungen begründen. Die hauptsächlichen Wirkstoffe der Pflanze sind Bitterstoffe bzw. Iridoidglykoside, Flavonoide wie Rutosid, Quercetin und Apigenin sowie verschiedene Labdane wie das Leocardin. In kleineren Mengen enthält die Pflanze außerdem ätherische Öle, Betaine und Gerbstoffe wie die Kaffeesäure. Durch diese Inhaltsstoffe zeigt das Echte Herzgespann folgende Wirkungen auf unseren Organismus:

  • krampflösend
  • beruhigend
  • blutdrucksenkend
  • belebend
  • immunmodulierend (das Immunsystem stärkend)
  • antioxidativ
  • schmerzlindernd

Der Anwendungsbereich des Herzgespanns reicht von psychischen Beschwerden, leichteren Herzbeschwerden die durch hohen Blutdruck oder Schilddrüsenbeschwerden ausgelöst werden bis hin zu chronischen Schilddrüsenleiden. In der Naturheilkunde wird das Echte Herzgespann vor allem bei folgenden Krankheiten und Beschwerden eingesetzt:

  • Linderung von Wechseljahresbeschwerden (u.a. Hitzewallungen, Herzklopfen)
  • nervöse Unruhezustände
  • leichtere Angststörungen
  • depressive Verstimmungen
  • Bluthochdruck
  • psychisch ausgelöste Herzbeschwerden
  • Schilddrüsenüberfunktion (unterstützend)
  • Magen- und Darmbeschwerden
  • Blähungen
  • Schlaflosigkeit

Bei bekannter Schilddrüsenüberfunktion kann Herzgespann, meist in Verbindung mit Baldrian und Wolfstrapp, eine fühlbare Linderung verschaffen. Hauptanwendungsgebiet sind jedoch nervös bedingte Herz- sowie Blutdruckbeschwerden, die teils jedoch auch durch Schilddrüsenerkrankungen verursacht werden können. Es ist wissenschaftlich mittlerweile gut untersucht, dass die Einnahme von Herzgespannpräparaten zu einer Verlangsamung der Herzfrequenz führen kann und den Blutdruck insgesamt senkt.

Neuere Studien zeigen zudem, dass Herzgespann möglicherweise schmerzlindernd wirkt. Dies ist dadurch zu erklären, dass einige Inhaltsstoffe die Blut-Hirn-Schranke überwinden können und somit bereits frühzeitig eine Schmerzlinderung erreichen können [2]. Welche Inhaltsstoffe hierfür verantwortlich sind, ist jedoch nicht abschließend geklärt.

Gebräuchliche Darreichungsformen sind vor allem Tees und Tinkturen. Für einen puren Herzgespanntee werden etwa 2 Teelöffel getrocknetes Kraut mit 250 ml sprudelnd heißem Wasser übergossen. Der Aufguss sollte mindestens 10 Minuten ziehen bevor er zwei bis dreimal täglich getrunken wird. Ein solcher Tee eignet sich vor allem bei Wechseljahresbeschwerden (Klimakterium) und n

Herzgespannkraut wird meist mit anderen Kräutern gemischt (Kombinationspräparat). Bei nervösen Unruhezuständen oder Schlafstörungen empfiehlt es sich, Herzgespann mit begleitenden Kräutern wie Baldrian, Melisse und Johanniskraut zu mischen. Die Ziehzeit des Tees bei Nervosität sollte jedoch zwischen 5 und 7 Minuten liegen.

Nebenwirkungen und Anwendungshinweise: In der Schwangerschaft darf Herzgespannkraut nicht eingenommen werden, da es die Aktivität der Gebärmutter stimuliert. Die Anwendung von mehr als drei Tassen in der bekannten Menge sollte nicht überschritten werden, da Herzgespann in höheren Mengen giftig ist. Bei sachgemäßer Anwendung sind kaum Nebenwirkungen zu erwarten. Im Zweifel ist jedoch bei Herzrhythmusstörungen oder unbekannten Schilddrüsenbeschwerden immer ein Arzt zu konsultieren.

Verwendung in der Heilkunde 2

Wirkung

  • krampflösend
  • beruhigend
  • blutdrucksenkend
  • belebend
  • immunmodulierend (das Immunsystem stärkend)
  • antioxidativ
  • schmerzlindernd

HMPC: Traditionelles pflanzliches Arzneimittel.  Laut Kommission E wirkt es unterstützend bei nervösen Herzbeschwerden. Auch im Rahmen einer Schilddrüsenüberfunktion.

Zur Stärkung des Herzens in Kombination mit Weißdorn und Baldrian. Bei nervösen Herzbeschwerden, Herzklopfen vor allem im Liegen und bei Engegefühl in der Brust. Bei nervöser Unruhe, leichter Überfunktion der Schlilddrüse, Wechseljahrsbeschwerden mit Hitzewallungen. Bei Blähungen.

Drogenauszüge aus den oberirdischen Pflanzenteilen (Kraut) werden bei nervösen Herzbeschwerden eingesetzt sowie zur unterstützenden Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion. In der Volksmedizin wird das Herzgespannkraut aufgrund der ihm nachgesagten spasmolytischen, sedierenden, blutdrucksenkenden und uteruskontrahierenden Wirkungen bei Verdauungsbeschwerden, Wechseljahresbeschwerden und auch als Beruhigungsmittel verwendet,[8][9] ferner bei Asthma bronchiale und ausbleibender Menstruation.[7]:89–91 Herzgespannextrakt gilt als Tonikum in den Wechseljahren und bei Herzschwäche.[5][6]

Die Grundlagenforschung am isolierten Tierherz durch Rauwald und Dhein belegt, dass die Wirkstoffe des Herzgespanns die Menge des Blutes steigern, das den Herzmuskel versorgt (den Koronarfluss), wodurch das Herz besser versorgt wird. Zugrunde liegt ein calciumantagonistischer Wirkmechanismus, welcher zu einer Blutdrucksenkung sowie zur Verlangsamung der Herzfrequenz und so zur Entlastung des Herzens führt. Welche Stoffe genau diese Wirkungen hervorrufen und ob diese einzeln oder nur in ihrem Zusammenspiel helfen, war zum Zeitpunkt dieser Studie noch offen und bedarf der weiteren Forschung.[10]

Es ist umstritten, ob die Pflanze bereits in der Antike verwendet wurde. Sicher ist man sich dagegen, dass sie in Mitteleuropa im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit Verwendung fand. Schon in einem der ersten gedruckten, dem in deutscher Sprache verfassten Kräuterbuch Gart der gesuntheit (1485), wird es unter dem Namen Cordiaca genannt und bei Magendrücken und Herzbeschwerden empfohlen.[7]:76 Paracelsus und Leonhart Fuchs meinen, in Wein eingelegtes Herzgespann helfe gegen zu starkes Herzklopfen sowie gegen Krämpfe und Lähmung der Gliedmaßen, in letzterem Fall auch als warme Kompresse. Ein wässriger Dekokt aus Herzgespann sei hilfreich bei Epilepsie. Herzgespann wirke auch diuretisch und führe die ausbleibende Menstruation herbei. Das 1554 erschienene Cruyede boeck von Rembert Dodoens empfiehlt eine in Wein gesottene Zubereitung des Herzgespanns gegen Schwermut und zur Herzstärkung, ein destilliertes Mazerat aus Wein bei Herz- und Menstruationsbeschwerden.[7]:82–83 Nicholas Culpeper schreibt in Herbal (1652), dass Herzgespann ein fröhliches Gemüt verleihe, indem es melancholische Dämpfe vertreibe und das Herz stärke. Er empfiehlt Herzgespannpulver in Wein bei Schwangerschaftsbeschwerden.[7]:86

Im 20. Jahrhundert wurde zum Herzgespann geforscht. Dabei wurden die wesentlichen Inhaltsstoffe quantitativ identifiziert und die hypotensive und uteruskontraktive Wirkung nachgewiesen.

In der Homöopathie wird Herzgespann gemäß den homöopathischen Arzneimittelbild angewendet.

Indikationen

In der Naturheilkunde wird das Echte Herzgespann vor allem bei folgenden Krankheiten und Beschwerden eingesetzt:

  • Linderung von Wechseljahresbeschwerden (u.a. Hitzewallungen, Herzklopfen)
  • nervöse Unruhezustände
  • leichtere Angststörungen
  • depressive Verstimmungen
  • Bluthochdruck
  • psychisch ausgelöste Herzbeschwerden
  • Schilddrüsenüberfunktion (unterstützend)
  • Magen- und Darmbeschwerden
  • Blähungen
  • Schlaflosigkeit

Bei bekannter Schilddrüsenüberfunktion kann Herzgespann, meist in Verbindung mit Baldrian und Wolfstrapp, eine fühlbare Linderung verschaffen. Hauptanwendungsgebiet sind jedoch nervös bedingte Herz- sowie Blutdruckbeschwerden, die teils jedoch auch durch Schilddrüsenerkrankungen verursacht werden können. Es ist wissenschaftlich mittlerweile gut untersucht, dass die Einnahme von Herzgespannpräparaten zu einer Verlangsamung der Herzfrequenz führen kann und den Blutdruck insgesamt senkt.

Anwendung

Als Tee und in Teemischungen (kann gut mit Weißdorn, Baldrian, Melisse, Hopfen kombiniert werden). Als Tinktur und homöopathisch. Bei Schilddrüsenüberfunktion als Tee mit Melisse, Baldrian und Wolfstrappe.
Tagesdosis: 4,5 Gramm über einen Zeitraum von 8-10 Wochen

Rezept: Herzgespann-Tee

Wer das Herzgespann auf traditionelle Weise ausprobieren möchte, überbrüht ein bis zwei Teelöffel mit einem Viertelliter kochendem Wasser und seiht den Tee nach zehn Minuten ab. Über zwei bis vier Wochen zwei- bis dreimal täglich eine Tasse des ungesüssten Tees trinken. Allerdings ist die Wirkung einer Dauertherapie bisher noch unklar.

Die Volksmedizin setzt diesen Tee bei Herzjagen, Herzstechen und innerer Unruhe ein. Vorsichtig mit Herzgespann-Tee sollten Menschen mit Bradykardien, niedrigem Blutdruck und zu hohem Kalium sein. Nicht überdosieren!

Leonurus cardiaca wurde schon früher als Heilmittel bei funktionellen Herzbeschwerden und psychischen Beschwerden verwendet. Dem Kraut wird eine blutdrucksenkende und beruhigende Wirkung nachgesagt. Bereits im alten Griechenland wurde die Pflanze benutzt, um schwangere Frauen zu beruhigen. Mittlerweile weiß man, dass das Echte Herzgespann Stoffe wie zum Beispiel Flavonoide enthält, von denen viele krampf- und angstlösend wirken.

Wenn Sie das Kraut selbst ernten und verwerten möchten, schneiden sie dazu die oberen Triebstücke am besten während der Blütezeit ab und hängen diese wie Kräuter zum Trocknen auf. Später werden die Blätter und Blüten von den Stängeln abgestreift und in einem dunklen und luftdichten Behälter aufbewahrt.

Nebenwirkungen/Gegenanzeigen

In größeren Mengen ist Herzgespann giftig. Bei Überdosierung kann es zu Erbrechen, Durstgefühl und Leibschmerzen kommen. Wegen seiner uteruskontraktierenden Wirkung soll es in der Schwangerschaft nicht angewendet werden.

Wirkung

Wir wissen inzwischen, dass die Wirkstoffe die Versorgung des Herzmuskels mit Blut verbessern. Ausserdem wirkt der Herzgespannextrakt wie ein Kalziumantagonist. Er senkt den Blutdruck, verlangsamt den Herzschlag und entlastet so das Herz.

Prof. Stefan Dhein

Standort

Das Echte Herzgespann ist eine genügsame Staude, die sowohl an sonnigen als auch an halbschattigen Standorten problemlos gedeiht.

Boden

Die Heilpflanze bevorzugt einen frischen, durchlässigen, humosen Boden und ein mäßig nährstoffreiches Substrat. Ist der Boden sehr lehmig und schwer, sollten Sie ihn vor der Pflanzung mit Sand oder Kies auflockern, denn Staunässe verträgt die Staude nicht gut.

Herzgespann – Aussaat, Anbau und Pflege

Das Herzgespann ist eine sehr charmante Pflanze, die sich mit einfachen Mitteln anbauen lässt. Wird sie im Garten angebaut, danken es einem vor allem die Bienen, für die die Pflanze eine sehr gute Nahrungsquelle darstellt. Sie gilt als typische Bienenweide.

Standort: Herzgespann mag vor allem sonnige und warme Standorte mit eher stickstoffreichen, mäßig feuchten und durchlässigen Böden. Lehmige Böden sollten vor der Anpflanzung mit Zuschlagstoffen wie Quarzsand oder Lavasand vermischt werden, um die Bodenstruktur lockerer zu machen.

Aussaat: Die kantigen Herzgespannsamen werden am besten zwischen Anfang April bis Mitte Mai direkt ins Freiland ausgesät. Topfkulturen für die Aussaat auf Balkon und Terrasse sind grundsätzlich möglich, allerdings sollten dann eher tiefere Töpfe gewählt werden. Die Samen werden nur leicht auf das Substrat bzw. die Erde angedrückt, da Herzgespann ein Lichtkeimer ist. Der Pflanzabstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte wenigstens 35 x 35 cm betragen, da sonst zu hohe Nährstoffkonkurrenz herrscht und die Pflanzen krankheitsanfällig werden. Die Keimdauer bis zum Erscheinen der ersten Blätter beträgt meist zwischen 14 und 21 Tagen.

Vermehrung

Leonurus cardiaca kann durch Aussaat oder Teilung vermehrt werden. Sowohl Samen als auch Jungpflanzen sind im Handel erhältlich. In milderen Gegenden können die Pflanzen ab März oder April direkt ins Beet gesät werden. Ansonsten ist eine Aussaat in Anzuchtschalen empfehlenswert. Sobald kein Frost mehr droht, können die vorgezogenen Jungpflanzen ins Freie gepflanzt werden. Für eine Teilung des Echten Herzgespanns ist das Frühjahr der beste Zeitpunkt.

Pflege

Leonurus cardiaca ist eine recht unkomplizierte und frostharte Staude, die nicht viel Aufwand bei der Pflege benötigt. Gießen Sie die Staude besonders im Sommer in regelmäßigen Abständen, denn längere Trockenphasen machen ihr zu schaffen. Auch auf Staunässe reagiert sie empfindlich. Da sich das Echte Herzgespann gerne selbst aussät, sollte man die Blüten rechtzeitig abschneiden, wenn man eine Ausbreitung vermeiden möchte.

Überwinterung: Herzgespann ist kälteres Klima gewohnt. Überwinterungsmaßnahmen müssen folglich nicht getroffen werden. Die oberirdischen Pflanzenteile sterben im Herbst ab und treiben im Frühjahr wieder aus.

Krankheiten und Schädlinge

Das Echte Herzgespann ist eine robuste Staude und kaum anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Allerdings kann ein falscher Standort zu einem Befall mit Echtem Mehltau führen.

Quellen

https://www.kraeuter-buch.de/kraeuter/Herzgespann.htm
wikipedia

Literaturhinweise

  • [1]: Wojtyniak, K. et al. (2012): Leonurus cardiaca L. (Motherwort) – A review of its Phytochemistry and Pharmacology. In: Phytotherapy Research, Vol. 27, S. 1115-1120, https://doi.org/10.1002/ptr.4850
  • [2]: Rezaee, A. et al. (2014): The Study of Analgesic Effects of Leonurus cardiaca L. in Mice by Formalin, Tail Flick and Hot Plate Tests. In: International Scholarly Research Notes, Vol. 2014, S. 1-5, http://dx.doi.org/10.1155/2014/687697
  • [3]: Europäische Arzneimittel-Agentur (2010): Assessment report on Leonurus cardiaca L., herba, London.